Naturfasern für ökologische Teppiche und Teppichböden

Zwar gehe ich in meinem Blog hier immer mal wieder auf die rein natürlichen Materialien für Bodenbeläge ein, aber es lohnt sich doch ein regelmäßiges “Update”. Der Drang zu ökologischen Teppichen und Teppichböden ist ungebrochen, schon weil die jüngere Generation viel mehr auf die Gesundheit der Kinder achtet.

Schließlich spielen diese meist auf dem Boden. Die Zahl der Allergiker nimmt immer noch beständig zu. Darum habe ich Ihnen heute wieder eine Auswahl an Naturfasern zusammengestellt, die sich für die Herstellung von Teppichen und Teppichböden eignen. Manche davon sind sehr bekannt, andere wirken immer noch ziemlich exotisch. Je nachdem, wie viel man in seinen Bodenbelag investieren möchte, stehen aber prinzipiell alle Möglichkeiten offen. Die bekanntesten Naturfasern kennt jeder.

Wolle, Seide und Baumwolle findet sich überall.
Aber kennen Sie diese Stoffe?

Sisal
Die dicken kurzen Fasern der Blätter der Agave werden seit ca. 200 Jahren aus Mexiko importiert. Diese Fasern sind recht hart und lassen sich nicht verspinnen. Doch als Faserbüschel werden diese äußerst widerstandsfähigen Fasern gern für Teppiche selbst im Außenbereich verwendet. Sie sind feuchtigkeitsabweisend und sehr reißfest.

Bambus
Vielleicht haben Sie schon vom Bambus als Bodenbelag gehört. Er wird wegen seines schnellen Wachstums und seiner guten Eigenschaften immer beliebter. Aber die Bastfasern des Bambus lassen sich auch verspinnen und sich wie Leinen zu Teppichstoffen weiterverarbeiten.

Jute
Kennen Sie noch das Schlagwort “Jute statt Plastik”? Da ist viel dran, denn die Fasern der Jutepflanze sind dehnbar, reißfest und völlig rückstandslos abbaubar. Nach der Ernte werden sie zunächst geröstet und dann sauber ausgewaschen für Teppiche und viele weitere Zwecke verwendet. Sie haben einen goldenen Schimmer, lassen sich aber gut färben.

Hanf
Die Hanffasern sind wieder stark im Kommen. Sie wachsen wesentlich schneller als viele andere Pflanzen und sind dabei sehr robust. Hanf wurde schon seit Tausenden von Jahren für alle möglichen Zwecke benutzt. Die weiblichen Fasern sind eher rau und stabil und werden z.B. zu Seilen verarbeitet. Die männlichen Pflanzen erzeugen feinere Fasern, die in Teppichen und Teppichböden Verwendung finden.

Kokos
Die äußere Rinde der unreifen Kokosnuss besteht aus wasserfesten und antibakteriell wirkenden Fasern. Sie sind sehr widerstandsfähig und enthalten noch nicht so viele Holzanteile wie die ältere Nuss. Sie lassen sich gut verspinnen und eignen sich dann auch als Material für Fußmatten oder Teppiche.

Flachs
Auch die Fasern der Flachspflanze (die man ebenfalls unter dem Namen Lein kennt) wurden schon in alter Zeit verwendet. Zur Gewinnung der Fasern werden heute die Stängel der Flachspflanze mit Dampf aufgelöst, da sich die frühere Laugenbehandlung als sehr gesundheitsschädlich erwiesen hat. Wenn die Fasern herausgelöst sind, lassen sie sich ausgezeichnet zu Stoffen, Kleidern oder eben Teppichen verspinnen. Flachsfasern wirken antibakteriell und regeln das Raumklima mit ihrem Feuchtigkeitshaushalt.

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