Der Bodenbelag aus Linoleum

Die verschiedenen Arten von Bodenbelägen Teil 5

In unserem fünften Blogbeitrag zu modernen und umweltfreundlichen Bodenbelägen soll es um das Linoleum gehen. Ich mag diesen Klassiker unter den Bodenbelägen. Als Erfindung ist das Linoleum schon uralt, es wurde erstmals schon lange vor der Erfindung der Kunststoffe “zusammengebraut”.

Dann jedoch hatte man einen Bodenbelag, der für die damalige Zeit revolutionär war. Der Fußboden mit so vielen gute Eigenschaften konnte mit einem im Vergleich zum Holz- oder Steinboden unglaublich günstigen Preis angeboten werden. Außerdem ließ er sich viel schneller verlegen. Das erkannten natürlich auch die staatlichen Stellen. Schon bald hatte das Linoleum alle Behörden, Ämter, Schulen und Krankenhäuser erobert. Das führte wohl auch zu seinem langen Abstieg.

Linoleum galt viele Jahre als billig, hässlich und erinnerte jeden an triste Schulbänke oder das Finanzamt. Das hat sich seit rund 20 Jahren radikal geändert. Linoleum kommt heute in vielen Farben als biologisch und ökologisch einwandfreier Naturstoff zum Einsatz. Die Menschen schätzen seine antibakterielle Wirkung, die durch das enthaltene Leinöl sogar das Schimmelwachstum hemmt. Außerdem ist Linoleum bei richtiger Behandlung sehr langlebig und praktisch unverwüstlich.

Vorteile des Linoleums

Zwar habe ich schon ein paar Vorteile genannt, aber das sind längst noch nicht alle. Linoleum widersteht Ölen und Fetten und kurzzeitig sogar schwachen Säuren. Zwar raucht kaum jemand mehr in der Wohnung, aber Linoleum hält für eine Weile auch die Glut heruntergefallener Zigaretten aus. Dieser Bodenbelag ist schwer entflammbar und dünstet nicht aus, wenn er seine Einliegezeit hinter sich gebracht hat.

Mit einem Linoleumboden brauchen Sie keine Schutzmatten für die Rollen Ihres Bürostuhls und ganz nebenbei ist der Bodenbelag auch noch antistatisch. Eine Fußbodenheizung passt gut zu dem Boden, der aber auch mit Wandheizung schön fußwarm ist. Wenn Ihre Kinder im Haus toben, kann man sich recht gut darauf verlassen, dass sie auf dem rutschfesten Boden nicht schlittern. Im Verhältnis zu anderen Bodenbelägen ist das Linoleum gut bezahlbar, vor allem, wenn man die lange Haltbarkeit einrechnet.

Verlegen des Bodens und seine Kosten

Zwischen 15 und 50 Euro/m² zahlt man für ein gutes Linoleum. Dazu kommen allerdings die Kosten für das Verlegen des Linoleums, denn das sollte vom Fachmann gemacht werden. Linoleum kommt in 200 cm breiten Bahnen meist in 2,5 mm Stärke. Diese müssen gut und mit hochwertigen Materialien verklebt werden. Der Fachmann wird auch dafür benötigt den Untergrund perfekt vorzubereiten. Anders verhält es sich mit Fertigfußboden aus Linoleum, der schwimmend mit Klickverschluss verlegt werden kann.

Als zusätzliche Trittschalldämmung empfiehlt sich zum Beispiel Kork. Je nach Oberfläche und Hersteller muss das Linoleum nach dem Verlegen vom Fachmann gewachst und mit einem Erstpflegemittel als Grundierung versehen werden. Der größte Nachteil dieses Bodenbelags besteht wohl in der Trocknungsphase, die bis zu sechs Wochen dauern kann. Während dieser Zeit ist das Linoleum nicht voll belastbar und verbreitet einen gewissen Eigengeruch, der danach allerdings nicht mehr auftritt.

Herstellung des Linoleums

Das Leinöl wird nach dem Ausflocken der Verunreinigungen durch einen Oxidationsprozess geschickt, bei dem daraus eine halbfeste oxidierte Firnis entsteht, das sogenannte Linoxin. Im zermahlenen Zustand werden danach Naturharze beigemischt, der so entstandene Linoleumzement muss dann erstmal trocknen. Im nächsten Schritt werden noch Holzmehl, Korkmehl und Farbstoffe hinzugefügt. Aus diesem Grund ist es wichtig auf die Herstellerangaben zu achten, damit man bei einem Billigprodukt keine schädlichen Farbstoffe bekommt. Die ganze Masse wird zum Schluss auf Trägerbahnen aus Jute gewalzt und darf dann einige Wochen trocknen, wobei sich die Jute fest mit dem Linoleum verbindet.

Die Pflege des Fußbodens

Die Oberfläche des Linoleums nimmt kaum Schmutz an. Meist werden Sie mit dem Fegen oder Saugen auskommen. Nebelfeuchtes Wischen mit einem milden Reinigungsmittel und ab und zu der Zusatz eines Pflegemittels auf Naturharzbasis bewahren den Glanz. Die Pflegeschicht verhindert auch Kratzer und ähnliche Schäden im Boden. Wenn sich nach ein paar Jahren Spuren oder Flecken gebildet haben, lässt sich nach einer Grundreinigung wieder eine neue Grundierung auftragen. Dann erscheint das Linoleum im alten Glanz.

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